Brief an die Stakeholder
Liebe Leserin, lieber Leser
Manchmal müssen wir eine Frage ganz neu stellen, um neue Antworten zu erhalten. «Muss Swisscom das denn tun?», fragte uns ein zehnjähriges Kind am letzten Zukunftstag, als wir ihm unsere Bestrebungen rund um Nachhaltigkeit erläuterten.
Tatsächlich handelt jedes Unternehmen, das sich für Nachhaltigkeit einsetzt, auf freiwilliger Basis. Bei Swisscom aber steht das Engagement für Nachhaltigkeit in grösserer Wechselwirkung zum Kerngeschäft, als es auf den ersten Blick zu erwarten wäre. Denn für uns stehen Menschen und ihre gegenseitigen Beziehungen im Mittelpunkt. Wir bringen Menschen zusammen, wir vernetzen sie, wir schaffen Verbindungen über geografische und fachliche Grenzen hinweg; und zwar in unserem eigenen Unternehmen wie in der ganzen Schweiz. Und wenn wir von der ganzen Schweiz sprechen, dann meinen wir selbst abgelegene Täler oder einzelne Alphütten.
Damit schaffen wir die Grundlage für den Einsatz nachhaltiger Lösungen wie beispielweise des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT). Gerade in Kombination mit Artificial Intelligence, der künstlichen Intelligenz, ergeben sich viele Chancen, die Qualität unseres Lebensalltags intelligent zu verbessern und Ressourcen gezielt einzusetzen. Wir nennen diese Vision «Smart City»: eine Stadt, in der beispielsweise Planer aufgrund von anonymisierten Mobilfunkdaten den Verkehrsfluss besser und zeitnah analysieren; eine Stadt, in der Autofahrer dank vernetzter Parkplätze sofort zum freien Platz geführt werden und nicht mehr durch ziellose Suche unnötige Emissionen verursachen; und eine Stadt, in der kein Abfalleimer mehr überquillt, sondern selbst meldet, wenn er geleert werden muss. 2016 hat Swisscom durch das sogenannte Low Power Network, ein neues Netz speziell für das Internet der Dinge, die Grundlage für die Smart City gelegt. Es gilt also: Das Netz ist bereit, und nachhaltige Lösungen sind keine Zukunftsvision mehr, sondern werden Realität.
Doch Technologie hat noch nie alleine zur Lösung aktueller Fragen geführt. Es war und es ist der Mensch, der dank seiner Fähigkeiten der Technologie und ihren Möglichkeiten zum Durchbruch verhilft. Darum engagiert sich Swisscom auf allen Ebenen dafür, die Menschen auf eine digitalisierte Welt vorzubereiten. Wir tun dies intern – angefangen bei unseren 900 Lernenden bis zu unseren älteren Kolleginnen und Kollegen, die wir stetig weiterbilden. Wir tun es an den Schulen, wo tagtäglich 15 Experten für Medienkompetenz die Lehrer dabei unterstützen, ihren Schülern die Grundlagen der Mediennutzung zu vermitteln. Und wir tun es zusammen mit Pro Senectute oder an der Swisscom Academy für die interessierte ältere Zielgruppe. Auch hier schaffen wir ein Netz, legen die geistige Verbindung, auf deren Basis neue Lösungen wachsen.
In diesem Zusammenhang ist die Zusammenarbeit mit unseren Partnern zu sehen. In zahlreichen Gesprächen mit Kundinnen und Kunden, mit Partnern in allen Bereichen, mit der Politik und mit Behörden haben wir uns gerade 2017 zahlreiche Anregungen geholt, die uns zu neuen Lösungen und zu einer stetigen Weiterentwicklung anregen. Dabei setzen wir auf Wissenstransfer in beide Richtungen: Wir geben unsere Erfahrungen, etwa bei neuen Arbeitsmodellen, dezentralen Organisationen oder agilen Arbeitsmethoden, weiter. Ebenso suchen wir nach Lösungen, um beispielsweise durch eine faire Lieferkette die Arbeitsbedingungen in Schwellenländern zu verbessern. Zwar erzielen wir – etwa mit Gesprächen vor Ort – kontinuierlich kleine Fortschritte, aber gerade im Bereich der Arbeitsbedingungen ist die ganze internationale Gemeinschaft gefordert.
Wir haben darum die 17 von den Mitgliedstaaten der UNO definierten globalen Herausforderungen als Massstab genommen, um uns selbst zu messen. Die Analyse hat gezeigt, dass unsere Nachhaltigkeitsstrategie auf die richtigen Themen setzt. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie ist also einerseits konform mit den internationalen Bemühungen – und genügt andererseits unser eigenen, hochgesteckten Ansprüchen. Wir handeln und denken nachhaltig, damit es unserem Land auch langfristig gutgeht. Eine gesunde, eine starke Schweiz ist gleichzeitig die sicherste Grundlage für unseren Unternehmenserfolg. Oder wie wir das unserem zehnjährigen Gast erklärt haben: Wir tun das alles für unsere gemeinsame Zukunft. Zusammen für mehr Nachhaltigkeit.
Herzlich,

Stefan Nünlist
Leiter Group Communication & Responsibility

Res Witschi
Leiter Corporate Responsibility