Zusammenfassung
Der Nettoumsatz und das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) von Swisscom liegen im ersten Halbjahr 2020 leicht unter dem Vorjahr. Die Covid-19-Pandemie hat vor allem die Roaming-Umsätze negativ beeinflusst, die Auswirkungen auf die finanziellen Ergebnisse sind im ersten Halbjahr 2020 insgesamt aber gering. Der Nettoumsatz von Swisscom sank um 3,9% oder CHF 220 Mio. auf CHF 5’443 Mio. und der EBITDA um 1,4% oder CHF 32 Mio. auf CHF 2’208 Mio. Im gesättigten Schweizer Kerngeschäft setzte sich der Umsatzrückgang fort. Der Rückgang um CHF 165 Mio. (–3,9%) ist vor allem getrieben durch den anhaltenden Preisdruck und Covid-19; rund ein Viertel davon (CHF 41 Mio.) entfällt auf Roaming. Demgegenüber stieg der Umsatz der italienischen Tochtergesellschaft Fastweb in Lokalwährung um EUR 56 Mio. (+5,3%), alle Kundensegmente verzeichneten ein Umsatzwachstum. Im Breitbandgeschäft stieg der Kundenbestand von Fastweb innert Jahresfrist um 3,5% auf 2,7 Mio., im Mobilfunk um 18,1% auf 1,8 Mio. Beim EBITDA resultierte im Schweizer Kerngeschäft ein Rückgang um 1,2% oder CHF 22 Mio. Der Umsatzrückgang konnte dank tieferen Kosten grösstenteils aufgefangen werden. Bei Fastweb stieg der EBITDA in Lokalwährung als Folge des Umsatzwachstums um 4,6% oder EUR 16 Mio. Der konsolidierte Reingewinn von CHF 736 Mio. liegt vor allem als Folge des tieferen EBITDA um 5,6% oder CHF 44 Mio. unter dem Vorjahr.
Die Investitionen von Swisscom von CHF 1’075 Mio. liegen um 17,1% oder CHF 222 Mio. unter dem Vorjahr. Die Investitionen enthalten im Vorjahr Ausgaben für Mobilfunkfrequenzen in der Schweiz von CHF 196 Mio. Ohne die Ausgaben für Mobilfunkfrequenzen stiegen die Investitionen in der Schweiz um 1,8% oder CHF 14 Mio. auf CHF 779 Mio. Die Zunahme steht in Zusammenhang mit dem weiteren Ausbau der Netzinfrastruktur. Bei Fastweb sanken die Investitionen um 7,1% auf EUR 276 Mio., im Vorjahr waren die kundengetriebenen Investitionen überdurchschnittlich hoch.
Der Operating Free Cash Flow Proxy stieg um CHF 177 Mio. auf CHF 983 Mio. Ohne Berücksichtigung der Ausgaben für Mobilfunkfrequenzen im Vorjahr reduzierte sich der Operating Free Cash Flow Proxy um CHF 19 Mio. oder 1,9%. Die Nettoverschuldung sank innert Jahresfrist um 7,9% oder CHF 616 Mio. auf CHF 7’171 Mio. Die Zahl der Mitarbeitenden von Swisscom verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 3,0% auf 18’984 Vollzeitstellen. In der Schweiz sank der Personalbestand um 752 Vollzeitstellen auf 16’119 Vollzeitstellen. Im ersten Halbjahr 2020 betrug die Reduktion in der Schweiz 509 Vollzeitstellen.
Swisscom erwartet für 2020 unverändert einen EBITDA von rund CHF 4,3 Mrd. sowie Investitionen von rund CHF 2,3 Mrd. Vor allem als Folge von Covid-19 rechnet Swisscom aufgrund des kleineren Roaming-Volumens mit einem leicht tieferen Nettoumsatz von rund CHF 11,0 Mrd. (bisher rund CHF 11,1 Mrd.). Entwickelt sich das Geschäft wie geplant, so beabsichtigt Swisscom, der Generalversammlung 2021 für das Geschäftsjahr 2020 eine unveränderte Dividende von CHF 22 pro Aktie vorzuschlagen.