Zusammenfassung
Der Nettoumsatz von Swisscom ist um 1,7% oder CHF 142 Mio. auf CHF 8’343 Mio. gestiegen, das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) hat um 3,2% oder CHF 109 Mio. auf CHF 3’465 Mio. zugenommen. Anpassungen bei der Personalvorsorge und bei Rückstellungen haben den EBITDA beeinflusst. Auf vergleichbarer Basis und zu konstanten Währungen beträgt die Zunahme im Umsatz 1,3% und im EBITDA 2,7%. Der konsolidierte Reingewinn von CHF 1’536 Mio. liegt vor allem aufgrund von Sondereffekten im EBITDA und im Finanzergebnis deutlich über dem Vorjahr (+31,7% oder CHF 370 Mio.). Hauptgrund ist eine Beteiligung, die Fastweb im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit TIM als Kapitaleinlage in das neu gegründete Glasfasernetz-Unternehmen FiberCop übertrug. Dies führte zu einer ergebniswirksamen Aufwertung der Beteiligung von CHF 169 Mio. Zudem resultierte aus dem Verkauf der Beteiligung an der Belgacom International Carrier Services ein Gewinn von CHF 38 Mio. Weiter sind im EBITDA ein Einmalertrag aus der Anpassung der Vorsorgeverpflichtung in der Höhe von CHF 60 Mio. sowie die Bildung von Rückstellungen für Rechtsverfahren von CHF 52 Mio. enthalten.
Im Schweizer Kerngeschäft erhöhte sich der Nettoumsatz um 0,3% oder CHF 20 Mio. auf CHF 6’150 Mio. Der Umsatz im Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden stieg um 4,5% oder CHF 35 Mio. Dagegen führte der anhaltende Wettbewerbs- und Preisdruck zu einem Umsatzrückgang von 3,3% auf CHF 4’122 Mio. bei den Telekomdiensten. Der EBITDA im Schweizer Kerngeschäft blieb stabil (–0,1%) bei CHF 2’676 Mio. Auf vergleichbarer Basis beträgt die Zunahme 1,8%. Der Umsatzrückgang bei den Telekomdiensten und die höheren Kosten für die Kundengewinnung und -bindung konnten dank den laufenden Effizienzsteigerungen aufgefangen werden. Der Umsatz der italienischen Tochtergesellschaft Fastweb stieg um 4,8% oder EUR 81 Mio. auf EUR 1’755 Mio., alle Kundensegmente verzeichneten ein Umsatzwachstum. Im Breitbandgeschäft nahm der Kundenbestand von Fastweb innert Jahresfrist um 2,4% auf 2,8 Mio. zu, im Mobilfunk um 22,6% auf 2,3 Mio. Der EBITDA von Fastweb stieg in Lokalwährung als Folge des Umsatzwachstums um 6,0% oder EUR 34 Mio. auf EUR 602 Mio.
Die Investitionen von Swisscom nahmen um 1,7% oder CHF 27 Mio. auf CHF 1’605 Mio. ab. Im Schweizer Kerngeschäft reduzierten sich die Investitionen um 5,1% oder CHF 61 Mio. auf CHF 1’125 Mio. Die Investitionen in die Breitband- und Mobilfunknetze blieben in Summe stabil, die Investitionen in die übrige Infrastruktur gingen zurück. Fastweb verzeichnete einen Anstieg der Investitionen als Folge höherer kundengetriebener Investitionen und höherer Investitionen in die Netzinfrastruktur um 7,1% oder EUR 29 Mio. auf EUR 439 Mio.
Der Operating Free Cash Flow Proxy stieg um 9,1% oder CHF 136 Mio. auf CHF 1’634 Mio., was hauptsächlich auf das bessere operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) zurückzuführen ist. Die Nettoverschuldung reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 8,8% oder CHF 585 Mio. auf CHF 6’040 Mio. Die Zahl der Mitarbeitenden von Swisscom stieg um 0,8% oder 146 Vollzeitstellen auf 19’172 Vollzeitstellen. In der Schweiz sank der Personalbestand um 0,7% oder 113 Vollzeitstellen auf 16’006 Vollzeitstellen.
Die Wettbewerbskommission (Weko) hat im Dezember 2020 eine Untersuchung zum Glasfaserbau von Swisscom eröffnet und vorsorgliche Massnahmen gegen Swisscom verfügt. Das Bundesverwaltungsgericht hat Ende September 2021 die vorsorglichen Massnahmen vom Dezember 2020 bestätigt, die die Netzarchitektur von Swisscom teilweise infrage stellen. Bis zu einer Klärung der Situation baut Swisscom nur Netzelemente, die der P2P-Netzarchitektur (Punkt-zu-Punkt) entsprechen (z.B. Zuleitung ins Haus). Zudem werden die Auswirkungen des Entscheids auf die Glasfaser-Ausbaustrategie von Swisscom sowie auf die Glasfaser-Partnerschaft mit Salt überprüft.
Der finanzielle Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 wird beim Nettoumsatz und bei den Investitionen angepasst. Die Anpassung berücksichtigt den aktuellen Stand der Überprüfung der Glasfaser-Partnerschaft mit Salt sowie die Währungsentwicklung. Swisscom erwartet neu einen Nettoumsatz von rund CHF 11,2 Mrd. (bisher rund CHF 11,3 Mrd.) und Investitionen von rund CHF 2,3 Mrd. (bisher CHF 2,2 Mrd. bis CHF 2,3 Mrd.). Die Erwartung für den EBITDA liegt unverändert zwischen CHF 4,4 Mrd. bis CHF 4,5 Mrd. Entwickelt sich das Geschäft wie geplant, so beabsichtigt Swisscom, der Generalversammlung 2022 für das Geschäftsjahr 2021 eine unveränderte Dividende von CHF 22 pro Aktie vorzuschlagen.